Montag, 8. Januar 2007

Paul Davies und der "Plan Gottes". Ein orthodoxer Kommentar.

Einleitung

In diesem kurzen Referat soll der Versuch unternommen werden, vom Standpunkt der orthodoxen Theologie das Werk eines modernen Physikers zu untersuchen, der seinerseits sich als Naturwissenschaftler mit der Theologie auseinandergesetzt hat. Dabei kann im glücklichsten Fall so etwas wie ein Dialog zwischen Naturwissenschaft und Theologie entstehen. Paul Davies ist der Autor sowohl wissenschaftlicher Arbeiten als auch populärer Bücher, die den Stand der modernen Forschung dem Laien vermitteln wollen und die philosophisch-metaphysischen Schlussfolgerungen zu ziehen versuchen. Das bietet dem Theologen eine Fülle von Ansatzpunkten, fordert ihn aber zunächst heraus, die naturwissenschaftlichen Methoden und Theorien auf deren Zuverlässigkeit zu prüfen. Angesichts der schier unüberschaubaren Literatur zur Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie, Wissenschaftsgeschichte, Methodenkritik usw. müsste dieser Studie mindestens ein ganzes Buch über die Grundlagen dieses Dialoges vorausgehen. Der Autor kann daher nur unvollkommene Ansätze zu einer ausgewählten Anzahl von Themen vorlegen, in der Hoffnung, dass auch das Problem des Dialoges selbst hier und da aufleuchten wird.
Die Beschäftigung mit Physik ist für mich als Laie natürlich wie ein Sprung ins kalte Wasser. Ich kann nicht sagen, ob es mir gelungen ist, ihre Erkenntnisse adäquat wiederzugeben. Daher habe ich auch, wo es ging, P. Davies selbst zu Wort kommen lassen, um Fehler in der Darstellung zu vermeiden.

1. Dialog - aber wie?

Über die sichtbare Schöpfung zu sprechen, erfordert in unserer Zeit große Sensibilität. Die Theologen sollten es sich nicht leicht machen und die physikalischen Prozesse und Erscheinungen außer Acht lassen, wenn sie über die Schöpfung und das Leben sprechen. Die wissenschaftliche Forschung über Wesen und Ursprung der Materie ist heute in der Tat in ein Stadium eingetreten, in dem die Theorien und Weltanschauungen einen hohen Grad an Abstraktion und – was entscheidend ist – weitestgehender Freiheit von jeglichen ideellen und kulturellen Voraussetzungen besitzen. Freilich sind auch die modernen Naturwissenschaften bei aller "Strenge" zutiefst von den Menschen, die sie betreiben, geprägt und von deren Lebensumständen und Weltanschauungen bedingt. Gerade als Christen dürfen wir aber den Wissenschaftlern auch Freiheit und Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen zugestehen und ihr freiwilliges Streben nach "Objektivität" anerkennen.
Daher scheint es für die akademische Theologie an der Zeit, mit den Wissenschaften in Dialog zu treten. Ihre "Entdeckungen" können dabei, richtig interpretiert und durch christliches phronima (Gesinnung) geprüft, die Interpretation der Schöpfung bereichern, um die Christen, die, obwohl nicht von dieser, so doch irgendwie in dieser "modernen Welt" leben, im Glauben zu stärken und um ein tieferes Verständnis der Natur bei ihnen zu wecken. Der "moderne Mensch" kann jedoch nicht primär angesprochen sein, denn er ist prinzipiell in einem unchristlichen Weltbild verwurzelt. Ihn können wir vielleicht durch unsere Um-Interpretation helfen, seinen Skeptizismus zu überwinden, nicht aber ihn prinzipiell im Blick haben, dann müssten wir nämlich Apologetik oder Mission betreiben.
Die Forschungsgeschichte mit ihren Erfolgen, Krisen und Revolutionen kann uns den hermeneutischen Schlüssel für die Bewertung wissenschaftlicher Theorien an die Hand geben, indem sie uns das Wesen des wiss. "Fortschrittes" und den Wert jeweils aktueller Forschungsergebnisse richtig einordnen hilft. In der zeitgenössischen Wissenschaftstheorie zweifelt kaum noch Jemand an dem provisorischen Charakter dieser "Ergebnisse" und inzwischen wagen viele Philosophen nicht mal mehr, Begriffe wie "Wahrheit" oder "Wissen" für die Wissenschaft zu bemühen. Zu oft schon wurden die Grundpfeiler der physikalischen Weltanschauung umgestoßen und durch völlig neue Prinzipien ersetzt.
Die Wissenschaftler selbst besitzen jedoch nicht selten eine naive und primitive Ansicht über ihr Geschäft. Der Theologie und Philosophie mit Misstrauen und Desinteresse gegenüberstehend, leben sie abgeschottet in ihrer Welt, der materialistischen Welt, über die sie allein kraft ihres Geistes zu verfügen glauben. Ein Beispiel dafür stellt Davies selbst an einer Stelle dar:

Die Physik ist die anmaßendste aller Wissenschaften: Sie erklärt nicht weniger als das gesamte Universum zu ihrem Forschungsobjekt. Während sich beispielsweise die Biologen auf lebende Organismen, die Chemiker auf Atome und Moleküle und die Psychologen auf den Menschen und seine Mitgeschöpfe beschränken, sind Physiker ebensowenig wie Theologen geneigt zuzugeben, daß es auch Dinge gibt, die prinzipiell außerhalb ihrer Zuständigkeit liegen.[1]

In wiefern überschneiden sich die Bereiche von Theologie und Physik, gibt es vielleicht auch Teilgebiete, in denen jeweils nur eine der Beiden Herr ist? Wenn die Theologie auf das Transzendente verweist, dann können die Physiker meist nur schwer folgen, einige lehnen es gar kategorisch ab, der Religion einen Raum frei von physikalischen Gesetzen oder mit einer eigenen Logik zuzugestehen. Die sichtbare Realität sei alles, was dem menschlichen Trachten nach Wahrheit zur Verfügung stünde. Im Begreifen dieser materiellen Welt könne einzig die Physik einen vernünftigen Beitrag leisten, weil sie sie mit ihren Methoden adäquat erfasste.
Für den Theologen ist das prinzipiell anders: Der sichtbaren Realität liegt eine unsichtbare zu Grunde, die völlig andere Eigenschaften aufweist, als jene vergängliche Welt. Es scheint daher konstitutiv für ein rechtes Verständnis der Materie, jene geistige Welt zu verstehen. In wieweit kann die Physik daher erfolgreich sein, solange sie nur einen Aspekt der Wirklichkeit untersucht? Offenbar ist sie doch damit erfolgreich! Dem unstillbaren Forscherdrang der Physiker ist es zu verdanken, dass der Mensch des 20. Jh. in die Welt der Moleküle und Atome vorgedrungen ist, die Mechanismen der Naturgesetze und -kräfte in mathematischen Gleichungen vorliegen und die Technik in einer beispiellosen Geschwindigkeit fortgeschritten ist.
Andererseits eröffneten sich den Wissenschaftlern mit jedem Vorstoß neue Baustellen der Forschung, die in absehbarer Zeit keine Auflösung erfahren werden. Die Beschaffenheit der Elementarteilchen beispielsweise, über die Quantenphysiker vorgeben, so viel bescheid zu wissen, bereitet ihnen bis heute Verlegenheit. Die eigentliche Frage, was die Materie denn nun sei, entzieht sich hartnäckig jedem Zugriff durch Theorie oder Experiment. In ihrer Ratlosigkeit experimentieren einige Theoretiker mit verrückten Modellen, wie z.B. mit eindimensionalen Punkten oder gar neuerdings mit winzigen zitternden Fäden (Superstringtheorie).
Zweifellos hätte gerade hier die Theologie etwas zu sagen – nicht wegen ihrer scholastischen Klugheit, sondern auf Grund der von ihr gehüteten Offenbarung Gottes. Die ontologische Frage wird sich nicht ohne philosophische Kategorien und theologische Grundsätze lösen lassen. Die Hilflosigkeit der Physiker, wenn es um die "Randgebiete" der Naturwissenschaft geht, offenbart oft ihren Mangel an philosophischer Schulung und nicht zuletzt ihre Unsicherheit gegenüber den verschiedenen Welt- und Gottesbildern. Ihr Geschäft verlangt ihnen stets eine starke Flexibilität in Bezug auf ihre jeweiligen Theorien ab und verbietet ihnen kategorisch, sich in irgend einer Weise auf ein Weltbild festzulegen, wodurch sie aber stets schwankend und unbeständig bleiben. Dadurch sind sie rastlos auf der Suche nach Wahrheit.

Doch Wissenschaftler sind nie zufrieden, und sie drängen immer weiter über die bekannten Grenzen ihres Themas hinaus auf das nächste Ziel zu. Dies ist das Wesen der Forschung.
[2]

Im Gegensatz dazu stehen die Christen auf dem festen Grund ihres Glaubens, von dem aus sie gewohnt sind alles zu betrachten. Solch eine Lebenshaltung macht jedoch tatsächlich nur Sinn, wenn die Christen die wahre Gotteskenntnis haben. Die Einstellung der Physiker jedoch, nämlich sich stets in den neusten Theorien der Naturwissenschaften einzurichten, scheint nur dann sinnvoll zu sein, wenn die christliche es nicht ist und wir nur durch den mühseligen Weg der Forschung der Wahrheit ein Stück weit nahe kommen können.
Die Frage nach dem Wesen und der Berechtigung der Wissenschaften kann ich hier jedoch nicht behandeln, es würde schlicht zu weit führen. Trotzdem bleibt dieses Problem grundlegend für jeden Dialog mit der Naturwissenschaft. Wir beschränken uns daher auf diese Bemerkungen und versuchen mehr zum Verständnis der Physik – aus der Sicht von P. Davies und seinen Referenzen – beizutragen.
Von beiden Seiten her – Theologen und Naturwissenschaftlern – herrscht bis jetzt zu wenig Verständnis für die Ansichten des Anderen, obwohl man eher noch bei den Theologen (bes. den westlichen) eine kritische Auseinandersetzung mit dem Gegenüber sehen kann.

2. Der Anfang

a) Gott, der Lückenbüßer
Naive Naturwissenschaftler wiederholen heutzutage, wann immer sie über den Anfang des Kosmos sprechen, mit großer Genugtuung den unseligen Begriff des "Lückenbüßergottes", um sich über das angebliche christliche Weltbild, nämlich das des katholischen Mittelalters, und die "frommen" Versuche, es auch zu Beginn der neuzeitlichen Physik noch in die Kosmologie zu integrieren, lustig zu machen. Der Begriff besagt dabei, dass unsere Ahnen ihre Unwissenheit über natürliche Phänomene dadurch behoben hätten, dass sie einfach Gott als Ursache dafür angaben.
Diese Behauptung hat in der Religionskritik des 19. Jh. (Feuerbach u.a.) ihre Wurzeln und muss als Angriff auf Religiosität und Glauben überhaupt angesehen werden. Natürlich wendet er sich in erster Linie gegen die mittelalterliche katholische Kirche, die sich wohl nur schwerlich dieses Vorwurfes erwehren kann. Die orthodoxe Christenheit dagegen kennt solche fanatischen Verirrungen nicht, die Wissenschaften wurden nie als Sünde des Geistes verstanden[3], oder, wie M. Luther die menschliche Vernunft betitelte, als "Hure des Teufels". Dadurch sind wir in der Lage, dieses verzerrte Bild vom Christentum zurückzuweisen und an Hand unserer Tradition zu zeigen, dass Religion und Glaube eine grundlegende Bedeutung für die Erkenntnis der Wahrheit haben.

Die Erkenntnis der Physiker des 20. Jh., dass das Universum sich ausdehnt, führte zu der Annahme, der Kosmos sei abrupt durch eine Art Explosion entstanden. Plötzlich sahen sich die Naturwissenschaftler vor dem Problem eines Anfangs aller Dinge. Die Urknalltheorie wurde bald in vielen verschiedenen Varianten entwickelt, die Paul Davies versucht in seinem Buch Der Plan Gottes darzustellen. Herkömmliche Logik hilft nur wenig dabei, diese Theorien zu beurteilen, denn die Natur hat der modernen Forschung gezeigt, dass sie ganz unerwartete Eigenschaften und nahezu bizarre Verhaltensweisen an den Tag legen kann. Der "elastische" Raum, die relative Zeit, Teilchen, die zugleich Wellen sind – solche Dinge entziehen sich dem "gesunden Menschenverstand" und fordern zum radikalen Umdenken in Bezug auf die Natur auf.
Wenn ein Physiker über den Anfang des Universums nachdenkt, sucht er zunächst nach Lösungen, die im Rahmen seiner physikalischen Realität liegen und die irgendwie in der mathematischen Logik ausdrückbar sind. Hierzu versucht P. Davies mit einem Gedankenexperiment das Anfangsstadium des Universums verständlicher zu machen. Er lässt in Gedanken den Urknall rückwärts ablaufen, wie einen Film, den man zurückspult. die Materie wird dabei durch die Gravitation immer stärker zusammengepresst, bis sie von dem unvorstellbar großen Druck zermalmt wird. Da nichts der Gravitation widerstand leisten kann, wird die Materie immer weiter geschrumpft bis sie auf einen quasi eindimensionalen Punkt zusammengefallen ist. Die Physiker sprechen von einer Singularität. Nicht nur die Materie, sonder auch Raum und Zeit sind in diesem Punkt zu einer vollkommenen Einheit zusammengefasst. Die Naturgesetze, ja selbst die Axiome der Mathematik scheinen an der Singularität zu versagen. Diese plotinische Monas kennt keine Mehrzahl, kein Material um Algebra anzuwenden. Berechtigter Weise fragen die Wissenschaftler, ob es in dieser Frühzeit des Universums überhaupt Mathematik oder Naturgesetze gab.
Auch der hl. Gregorios von Nyssa sieht erst den zweiten Tag der Schöpfung als Geburtsstunde der Zahl
[4], da durch die Zweizahl Arithmetik erst möglich wurde. Auch ein Kirchenvater des 4. Jh. n.Chr. konnte also schon soweit denken, dass die Schöpfung am Anfang eine Einheit ohne Vielfalt oder Ausdehnung war. Gregorios' Bruder, der hl. Basileios der Große, sah in dem Ausdruck "am Anfang" des Schöpfungsbericht auch den Beginn der Zeit mit ausgedrückt. Das griechisch-patristische Denken, welches dem ausschließlich in lateinischer Tradition ausgebildeten P. Davies völlig unbekannt ist[5], hat scheinbar viele Erkenntnisse der modernen Physik in seiner Exegese der Genesis vorweggenommen. Würde Davies die Väter kennen, dann hätte er vielleicht folgendes nicht geschrieben:

Und tatsächlich reicht das wissenschaftliche Bild der Schöpfung in dieser Hinsicht tiefer als die biblische Version, weil in ihm nicht nur der Ursprung der Materie, sondern auch der des Raumes erfaßt wird. [...] Wenn also der Urknall den Ursprung des physikalischen Universums anzeigt, dann traten auch Zeit und Raum erst mit ihm in Erscheinung.[6]

Weiter muss man fragen, welche Kraft die unendliche Gravitation (falls die Gravitation in der Singularität überhaupt als Anziehungskraft wirkt!) überwunden hat und den Anfang des Universums ermöglichte. Viele Wissenschaftler sind dazu versucht an dieser Stelle Gott einzusetzen als den Urheber der Schöpfung. Die strenge Physik kann sich mit solch einer Lösung jedoch nicht zufrieden geben, denn für sie muss es eine materialistische, eine physikalische Lösung geben. Gott an dieser Stelle verschiebt das Problem nur in eine ungreifbare, transzendente Dimension. Wir Theologen sollten die Mahnung zu Vorsicht annehmen und zugleich auch Gott selbst eingestehen, dass er eine konsistente Welt erschaffen kann, die er nicht durch unnatürliche Eingriffe sondern durch natürliche Gesetze schafft und erhält.
Damit will ich nicht die Wunder Gottes leugnen, aber andererseits die Natur nicht von Eingriffen eines Deus ex machina abhängig machen. Der Gott Newtons, der regelmäßig die Schöpfung wie eine Uhr aufziehen muss, damit sie nicht zusammenfällt, ist tatsächlich ein "Lückenbüßer". Dieses Gottesbild kommt aber erstaunlicherweise nicht aus der kirchlichen Doktrin, sondern von den frühneuzeitlichen Wissenschaftlern, die in scholastischer Tradition glaubten, alles erklären zu können.
Die Lösung der Physik sieht wieder einmal ganz unerwartet anders aus, als es Theologen oder Philosophen erwarten würden. Letztlich fand man tatsächlich eine kosmische Abstoßung, welche die Entstehung der Welt physikalisch und aus sich selbst heraus erklären kann. Es ist die Natur des Quantenvakuums, also dessen, was für den Laien als leerer Raum gilt, was uns den Schlüssel zum Verstehen des Urknalls liefert. Die Leere des Universums ist bei genauerem Hinschauen tatsächlich gar nicht leer, sondern im Gegenteil ein wildes Meer von Quantenprozessen. Ständig entstehen quasi aus dem Nichts kurzlebige, so genannte virtuelle Teilchen, die nach Heisenbergs Unbestimmtheitsrelation völlig spontan auftauchen können und sich Masse und Energie für ihre kurzlebige Existenz von der Umgebung borgen. Sie können mit anderen virtuellen Teilchen komplexe Wechselwirkungen eingehen, zerfallen aber alsbald wieder in andere Teilchen und in Strahlungsenergie.

Stellen wir uns vor, wir lassen ein neues Teilchen in den ruhelosen See des aktiven Vakuum fallen. Dann findet sich dieses Teilchen sofort von einer Hülle vibrierender Energie umgeben. Wir können diesen Energieanzug nicht direkt sehen, doch nehmen wir einmal an, wir haben ein Zaubermikroskop, das in der Lage ist, alle virtuellen Quanten sichtbar zu machen. Wenn wir durch dieses Mikroskop schauen, sehen wir im Zentrum das "nackte" Teilchen, das diesmal ein Elektron sein soll. Am äußeren Rand der es umgebenden Wolke sausen Photonen von geringer Energie umher; sie erkunden den das Elektron umgebenden Raum und bändeln mit den geisterhaften Halbformen des Vakuums an, wobei sie mit der wogenden See der virtuellen Quanten verschmelzen, die den ganzen Raum durchdringt.[7]

Das hier beschriebene Vakuum unterliegt daher ständigen energetischen Schwankungen, die beträchtliche Ausmaße an Energie hervorbringen können. Damit gehen auch gleich große Änderungen des Vakuumdrucks einher. Dieser Druck ist immer negativ, d.h. ein solches Vakuum kann kosmische Abstoßung hervorrufen. Nach den modernen "großen einheitlichen Theorien" ist die Lücke zwischen der kleinsten und der größten Vakuumenergie nahezu unfassbar groß.

Damit hat sich der Weg geöffnet, auf dem der Urknall erklärt werden kann. Stellen wir uns vor, daß sich das Universum am Anfang in einem angeregten Vakuumzustand – die Physiker sprechen in diesem Fall von einem "falschen" Vakuum – befunden hat. In diesem Zustand wäre das Universum einer kosmischen Abstoßung von solcher Stärke ausgesetzt, daß es kopfüber mit hoher Geschwindigkeit zur Expansion käme. [...] Unter dem Einfluß der zunehmend schneller werdenden Expansion hätte sich das Universum bald in einem Zustand befunden, in dem es explosiv angeschwollen wäre. Das wäre dann der Urknall.[8]

Die Schöpfung aus dem Nichts wird hier auf eine erstaunliche Art und Weise physikalisch fassbar. Das Vakuum ist die Hebamme des Universums, es hat sich nach diesem Model "an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen". Paul Davies erkennt an, dass diese Theorie schon von der christlichen Schöpfungslehre vorweggenommen wurde.

Wir erhalten hier ein revolutionäres Ergebnis, das überhaupt nicht mit der uralten Tradition zusammenpaßt, die seit den Tagen des Parmenides im 5. Jahrhundert v. Chr. in dem Satz "aus dem Nichts kommt nichts" zusammengefaßt wird. Die Idee einer Schöpfung aus dem Nichts gehörte bis vor kurzem ausschließlich in den Bereich der Religion. Die Christen haben lange Zeit geglaubt, daß Gott das Universum aus dem Nichts geschaffen hat. Doch wurde die Möglichkeit, daß alle kosmische Materie und Energie spontan als Ergebnis rein physikalischer Vorgänge erschienen sein könnte, noch bis vor einem Jahrzehnt von Wissenschaftlern als vollständig ausgeschlossen angesehen.[9]

Damit hat die Torheit der Christen vielleicht zufällig einen Sieg in der Wissenschaft davongetragen. Auch der biblische Schöpfungsbericht lässt sich auf diesem Hintergrund vielleicht neu lesen:
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Die Erde aber war wüst und leer und Finsternis über dem Abgrund. Und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.
Diese Worte scheinen jenen Quantenzustand in einer für alle Zeiten verständlichen metaphorischen Sprache zu beschreiben. Tatsächlich steht am Anfang den Universums – folgt man dieser Theorie – ein wüstes und zugleich leeres Quantenvakuum, das jedoch nicht als Nichts verstanden werden kann, sondern wie eine Art "dunkles Wasser" – dunkel, weil noch kein Lichtteilchen oder Wärmeenergie vorhanden waren. Erst nach Erlöschen des negativen Drucks begann das Vakuum sich auf einmal stark zu erwärmen und in einer gewaltigen Lichtexplosion zu Expandieren.
Und Gott sprach es werde Licht, und es ward Licht.
Die Physik hat hiermit den Anfang des Universums schlüssig erklärt, den Anfang des Daseins schlechthin kann sie aber auch damit nicht erfassen. Es bleibt für jeden Theisten unvermeidlich, einen ersten unverursachten Schöpfergott anzunehmen, der auch der erste Seinsgrund aller übrigen Dinge sein muss. Davies versucht hier durch einen Fiktiven Dialog zwischen einem Atheisten und einem Theisten zu vermitteln. Wir geben nur das Ergebnis dieser "Diskussion" wieder:

Theist: Trotzdem ist Ihre eigene Position höchst unbefriedigend, denn Sie geben zu, daß die Ursache für den Urknall außerhalb des Zuständigkeitsbereiches der Naturwissenschaften liegt. Sie sind gezwungen, die Entstehung der Welt als eine schlichte Tatsache hinzunehmen, ohne sie weiter erklären zu können.
Atheist: Ich möchte lieber die Existenz des Weltalls für eine schlichte Tatsache halten als Gott. Schließlich muß es ein Universum geben, damit wir uns überhaupt über diese Dinge unterhalten können![10]

Auch für P. Davies ist der Schöpfergott eine ernstzunehmende Alternative, die jedoch für die Physik nicht zwingend ist. Wenn man mit den Naturgesetzen den Anfang erklären kann, dann braucht man keinen ersten Verursacher oder Schöpfer, das Universum schöpft sich dann selbst durch seine eigenen Gesetze.
Tatsächlich haben moderne Physiker einen Weg gefunden, sich des Problems des Anfangs scheinbar völlig zu entledigen. Die Physiker Hartle und Hawking stellten sich vor, die Zeit sei zu Beginn des Universums nur eine Art Raumdimension, die sich erst allmählich zu einer Zeitachse "gekrümmt" hätte. Damit gäbe es keinen zeitlichen Anfang, kein "Wann" des Urknalls. Diese gewiefte Methode, die sich nur noch in der abstrakten Geometrie beschreiben lässt, scheint jedoch der Logik nicht zu genügen. Es bleibt trotzdem das Problem der ersten Ursache, des Anfangs allen Seins. Aber vielleicht zeigt uns dieser Versuch, dass wir Gott nicht einfach an den Anfang irgend einer kausalen Kette stellen sollten. Gott ist kein physikalisches Phänomen und mit der Schöpfung inkompatibel.

b) Ewigkeit und Zeit, Probleme mit dem Gott der Physik
In den Augen des Logikers besteht ein grundsätzliches Problem, einen ewig und unverursachten (in naturwissenschaftlicher Terminologie "notwendigen") Gott als Schöpfer dieser Welt zu denken. Diese Welt hat sich nämlich als vergänglich in allen seinen Teilen erwiesen – eine grundlegende Erkenntnis für den Dialog mit dem Christentum, die jedoch erst das Ergebnis der Astro- und Teilchenphysik des 20. Jh. ist.
So stellt P. Davies es als zentrales Dilemma der Theologie aller Zeiten dar, dass der notwendig existierende Gott eine Ihm selbst so unähnliche Schöpfung hervorgebracht hat. Wenn Er nämlich "notwendig" ist, d.h. Er aus sich Selbst heraus lebt und handelt, dann kann Er scheinbar nicht Schöpfer dieser Welt sein, denn dann würde er etwas ihm ähnliches schöpfen. Als unveränderlicher Gott könne er überhaupt nicht in der Zeit schöpfen, denn dann veränderte Er sich ja, dann täte Er ja etwas frei von Notwendigkeit. Als Gleichgesinnten zitiert er den britischen Theologen Keith Ward:

Erstens fragen wir, wieso Gott, wenn er wirklich sich selbst genügt, was das Axiom der Verstehbarkeit ja von ihm zu fordern scheint, überhaupt eine Welt erschaffen kann. Das scheint dann willkürlich und sinnlos zu sein. Wenn Gott andererseits wirklich ein notwendiges und unveränderliches Wesen ist, wie kann er eine freie Wahl haben? Sicher ist dann alles, was er tut, aus Notwendigkeit und ohne eine andere Möglichkeit getan worden? Das alte Dilemma – entweder sind Gottes Taten notwendig und deshalb nicht nicht frei (sie könnten nicht anders sein) oder sie sind frei und deshalb beliebig (nichts bestimmt, wie sie sein sollen) – genügte, um die allermeisten christlichen Philosophen Jahrhunderte lang zu quälen.[11]

Die "christlichen Philosophen", von denen Ward spricht, scheinen zweifellos die Scholastiker des Mittelalters zu sein, die sich damit herumplagten, die Philosophie von Aristoteles mit der katholischen Lehre zu verschmelzen. Die aristotelische Logik verursachte dabei zusammen mit dem pedantischen Systematisierungstrieb der doctores unüberwindliche Probleme, die jedoch sozusagen "hausgemacht" sind. Für die authentische christliche Lehre sind solche logischen Probleme seit dem Hl. Apostel Paulos aufgehoben:
Denn es steht geschrieben: "Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen."[12] "Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten (wörtl. die Gelehrten: grammateus)? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?"(1Kor 1,19f)
Den Knackpunkt des scholastischen Denkens findet man von Davies selbst an einer Stelle treffend ausgedrückt:

Man beachte, daß selbst ein ein allmächtiger Gott den Regeln der Logik gehorchen muß.[13]

Gott ist nach christlichem Verständnis gerade nicht so! Er ist jenseits der physikalischen Logik und jenseits allen menschlichen Begreifens. Der Mathematiker und Logiker Kurt Gödel, den Davies häufig zitiert, hat erkannt, dass Teile eines Systems dasselbe System nicht völlig und als Ganzes begreifen können, da sie sich dafür aus ihrem System in das nächst übergeordnete erheben müssten. Gewisse Axiome in jedem System bleiben für das System unerklärbar. So ist es schon von der viel gepriesenen Logik her nicht möglich, als Teil der Schöpfung über sie hinaus den Schöpfer zu erkennen, ja die Schöpfung selbst bleibt dem Geschöpf als Ganzes immer unzugänglich. Sollten wir also Gott unserer Logik unterwerfen, von der gar Kant behauptet, dass sie nicht mehr beschreibt, als die Funktionsweise des menschlichen Gehirns?
Dabei erkennt Davies durchaus die christliche Schöpfungstheologie an und hält sie sogar für eine gute Lösung jener Spannung zwischen Notwendigkeit und Kontingenz, eine Lösung, die ihm dennoch aus den oben genannten Gründen nicht ausreicht.

Der einzigartige Beitrag christlichen Denkens zu dieser Spannung ist die Lehre der Schöpfung aus dem Nichts [...]. Sie war ein tapferer Versuch, das Paradoxon durch Einführung eines zeitlosen, notwendigen Wesens zu lösen, das aus freiem Willen durch göttliche Macht ein materielles Universum entstehen läßt (nicht in der Zeit). Wenn Christen behaupten, die Schöpfung sei etwas anderes als der Schöpfer und etwas, das Gott nicht erschaffen musste, sondern aus freiem Willen erschuf, vermieden sie die Einschränkungen anderer Erklärungen, wonach das Universum direkt aus Gottes Wesen stammt und deshalb von seinen notwendigen Eigenschaften geprägt ist. Der entscheidende, hier neu eingeführte Begriff ist der des göttlichen Willens. Nach Definition bedingt der freie Willen Kontingenz, weil wir sagen, eine Wahl sei nur dann frei, wenn sie auch anders hätte sein können. Wenn Gott also mit der Freiheit ausgestattet ist, zwischen möglichen Welten zu wählen, erklärt das die Kontingenz der wirklichen Welt. Und die Forderung der Verstehbarkeit wird bewahrt, indem Gott Vernunft zugeschrieben wird, was eben eine vernünftige Wahl sichert.[14]

Dieser hier exzellent dargestellten christlichen "Lösung" fehle es angeblich bis heute, in ein stimmiges System eingearbeitet zu sein. Es entstünden durch diese sogar noch größere Unklarheiten[15]. Anstatt jedoch wirkliche "Probleme" zu nennen, verlangt Davies, das Wesen Gottes noch tiefer intellektuell ergründen zu können, indem er (vereinfacht) fragt, warum Gott so ist, wie er ist. Entzieht sich das nicht vollends unserem Verstand? Solche Fragen, wie er sie hier formuliert, sind aus orthodoxer Sicht schlicht weg unangebracht. So scheitert dieser Versuch einer Annäherung an die Theologie seitens der Naturwissenschaft bedauerlicher Weise an einer mangelnden Bereitschaft, den sich den Christen offenbarenden Gott so zu akzeptieren, wie er ist. Es fehlt der Naturwissenschaft nicht mehr und nicht weniger als der Glaube.

3. Chaos und Ordnung. Gott als Gesetzgeber

a) Naturgesetze
Der Begriff des Naturgesetzes gelangte ca. im 17. Jh. relativ unreflektiert in den Wortschatz der Wissenschaftler. Er scheint jedoch nicht zufällig in der europäischen Kultur entstanden zu sein. Das katholisch-mittelalterliche Gottesbild vom Gesetzgeber (juridische Beziehung Gottes zu seiner Schöpfung) und die ausgeprägte lateinische Rechtskultur hängen eng mit einander zusammen und scheinen ihrerseits auch den wissenschaftlichen Terminus geprägt zu haben. Ähnlich wie die ersteren war auch dieser auf seine Weise relativ erfolgreich. Kepler, Galilei und Newton stellten als erste solche "Gesetze" auf, die für sie eine universale Wirkung in der Natur zu haben schienen.
Diese Gesetze wurden in der Regel durch Beobachtung der Natur gewonnen und hängen eng zusammen mit dem Prinzip des Reduktionismus, d.h. sie stellen jeweils einen Versuch dar, einen kleinen Teil eines Systems zu analysieren und zu verstehen, ohne dabei das ganze System zu kennen. Sie werden außerdem seit Galileo ausschließlich durch mathematische Formeln beschrieben, was bis heute zu erstaunlichen Erfolgen geführt hat.
Wir können jedoch nicht unbefangen hinnehmen, dass die Natur wirklich irgendwelchen algorithmischen Gesetzen gehorcht, solange es keine erwiesene Tatsache ist. Dagegen ist stets der Vorbehalt zu bewahren, dass es sich um Verstehensmodelle einer bestimmten kulturspezifischen Gruppe handelt. Albert Einstein gab einmal zu bedenken: "Es gibt keinen logischen Weg, der vom empirischen Material zu dem allgemeinen Prinzip führt. [...] Der Weg vom Besonderen zum Allgemeinen ist ein intuitiver Weg, der Weg vom Allgemeinen zum Besonderen ein logischer."[16]
Hauptsächlich dürfte der Erfolg, den die europäische Wissenschaft bei der Beschreibung der Welt hat, deren Methoden rechtfertigen. So scheint die Natur wirklich irgendwie einen mathematischen, wenn auch verschlüsselten "Code" zu enthalten, den zu knacken sich der Mensch gerade als fähig genug erwiesen hat.
Nicht zu Unrecht hinterfragt P. Davies nun den Begriff des Naturgesetzes und stellt dabei fest, das sich dahinter schemenhaft so etwas wie eine Gottesvorstellung verbirgt. Offenbar kommt auch die mechanistische Naturbetrachtung nicht ohne ein höheres Prinzip aus! Untersucht man nämlich die diesen Naturgesetzen zugeschrieben Eigenschaften, so stellt man fest, dass es dieselben sind, die man gewöhnlich Gott zuschreibt.

Zunächst und vor allem sind die Gesetze allgemeingültig. Ein Gesetz, das nur manchmal oder nur an einem Ort und nicht an einem anderen gültig ist, taugt nichts. Die Gesetze müssen ausnahmslos überall gelten. Es sind keinerlei Ausnahmen zulässig. In diesem Sinne sind sie auch vollkommen.[17]

Weiter sind die Gesetze Absolut, d.h. sie hängen von nichts anderem ab oder anders gesagt: sie sind notwendig. Außerdem sind sie zeitlos, also ewig, und allmächtig. "Damit meine ich, daß ihnen nichts entgehen kann. Sie sind also sozusagen allwissend"(18). Viele Naturwissenschaftler sind daher geneigt, diesen Gesetzen eine von der Natur unabhängige und transzendente Existenz in einer Art Ideenwelt zuzuschreiben. Er ist irgendwie erheiternd und eine Genugtuung für einen Theologen zuzusehen, wenn moderne Naturwissenschafter zum Weltbild Platons zurückkehren!
Andererseits gibt es auch die Ansicht (die auch Davies zu teilen scheint) dass diese Gesetze auf das Wirken eines Gottes hinweisen. Für Davies kommt ein solcher gesetzgebender Gott viel eher in Frage als das Schöpferprinzip, das wir im 2. Kapitel besprochen haben. Diese Ordnung der Elemente zu komplizierten Strukturen und schließlich zu lebendigen Organismen, sind für den theoretischen Physiker weit mehr erstaunlich, als das schlichte Vorhandensein der Welt oder der Materie.

Die Behauptung, die Welt sei "zu gut, um wahr zu sein", lässt sich auf mehrfache Weise verstehen. Die erste betrifft die Ordnung des Universums überhaupt. Es hätte ja auch auf unzählig viele Weisen völlig chaotisch sein können, oder es hätte gar keine Gesetze oder nur ein inkohärentes Durcheinander von Gesetzen gegeben haben können, die zu ungeordnetem oder instabilem Verhalten der Materie geführt hätten. Das Universum hätte andererseits auch äußerst einfach sein können, im Grenzfall sogar eigenschaftslos – zum Beispiel ohne Materie und Bewegung. Man könnte sich auch ein Universum vorstellen, in dem sich die Bedingungen von einem Augenblick zum anderen auf komplizierte oder zufällige Weise verändern oder in dem alles plötzlich aufhört zu sein. Wir können uns solche widerspenstige Welten vorstellen, ohne an logische Grenzen zu stoßen. Aber das Weltall ist nicht so. Es ist höchst geordnet.[18]

b) Eine zweckmäßige Ordnung
Einige Kollegen von Davies haben bereits ganze Bücher mit wundersamen Beobachtungen gefüllt, die zeigen, wie sehr alle Naturgesetze zusammenwirken und aufs feinste aufeinander abgestimmt, gerade dazu zu dienen scheinen, Leben im Universum entstehen zu lassen. Man spricht heute sogar vom "anthropischen Prinzip" des Universums[19]. P. Davies schließt daraus, das unser Universum irgendwie zweckmäßig ist. Gleichzeitig warnt er aber davor, hierbei einen logischen Fehler zu machen: Wenn die Natur nicht unsere Existenz ermöglicht hätte, gäbe es auch Niemanden, der sich darüber wundern könnte. Es ist nicht verwunderlich, dass wir das Universum gerade so beschaffen sehen, denn sonst gäbe es uns ja nicht. Eine solche Argumentation schließt er jedoch aus, es gibt eben gerade dieses Universum und das ist erstaunlich.
Er lehnt ferner die Vorstellung ab, es existierten unendlich viele Universen, die alle möglichen Gesetze verwirklichten. Wenn man so denkt, dann wäre die Existenz unserer Welt nicht mehr etwas besonderes und die Tatsache der vollkommenen Ausgewogenheit der Gesetze darin, welche bewusste Beobachter in ihr zulässt, kein Zufall mehr. Denn wir sind eben in diesem Universum, dass unsere Existenz ermöglicht. Gegen diese Idee spricht, dass man diese anderen Welten nie wird entdecken können und so man in dieser Theorie unendlich viele Universen konstruieren muss, nur um dieses eine zu erklären[20].

c) Tiefe und Freiheit
Unser Universum zeichnet sich nicht nur durch Regelmäßigkeiten aus, sondern auch durch eine reiche Vielfalt und Komplexität. Sie sind das Ergebnis eines Wechselspiels, zwischen Chaos und Ordnung, zwischen Freiheit und Kontingenz. P. Davies bevorzugt hierfür den Ausdruck der logischen Tiefe. Er besagt, das eine große Zahl von Erscheinungen nicht auf einfache, sich wiederholende und variierende Gesetzmäßigkeiten zurückgeführt werden kann, sondern auf eine sehr komplexe Weise funktionieren, die wir manchmal sogar Zufall nennen können. Solche als "zufällig" charakterisierte Erscheinungen gehen zusammen mit anderen geordneten und determinierten Prozessen.

Obwohl Chaos recht verbreitet ist, ist es klar, daß das Universum insgesamt weit davon entfernt ist, zufällig zu sein. Wir finden überall Strukturen und erfassen sie in Gesetzen, die zutreffende Vorhersagen machen können. Aber das Universum ist auch alles andere als einfach. Es besitzt eine subtile Art von Komplexität und befindet sich dadurch halbwegs zwischen Einfachheit einerseits und Zufälligkeit andererseits. man könnte sagen, das Universum enthalte eine "organisierte Komplexität" [...].[21]

Gott scheint also ähnlich wie in den altorientalischen Schöpfungsmythen – zu denen auch die griechische Mythologie und z.T. der biblische Schöpfungsbericht[22] gehören – als Ordner des Chaos zu wirken (vgl. griech. kÒsmow: "Ordnung", "Schmuck"), was er nach modernem Verständnis durch die Naturgesetze tut.
Die Ordnung des Kosmos ist mehr als verordnete Regelhaftigkeit, denn sie ist zugleich auch organisierte Komplexität. Deswegen ist das Universum offen und kann Menschen mit freiem Willen zulassen.[23]
Davies entscheidet sich also für einen Mittelweg: Die Natur ist für ihn weder völlig deterministisch, noch völlig planlos und zufällig. Gott gesteht ihr einen Freiraum zu, sich in gewissen Rahmen spontan zu entwickeln. Die diskontinuierliche Evolution der Arten auf unserem Planeten mit ihren vielen "Sprüngen", "Irrwegen" und "Fehlversuchen" ist für ihn ein gutes Beispiel für so ein Wechselspiel von Freiheit und Kontingenz, die ja letztlich erfolgreich seinen Zweck erfüllt. Der freie Wille des Menschen erklärt sich dadurch als Ergebnis und vielleicht sogar als der Höhepunkt dieser "Symphonie" von Schöpfer und Schöpfung.

Mit dem Wort Symphonie habe ich bereits einen Terminus der östlichen Theologie verwand, der mir hier sehr passend schien. Es könnte ein positiver Beitrag der Physik sein, diese freie Beziehung zwischen Gott und dem Menschen auf die ganze Natur auszuweiten. Korrekter wäre es aber, die Beziehung der Natur zum Schöpfer durch den Menschen (also an seiner Freiheit teilhabend) vollzogen zu sehen. Bei Davies' Interpretation des Kosmos muss die Theologie jedoch auch Bedenken anmelden: Ist der Begriff "Zufall" wirklich geeignet, die für uns unvorhersagbaren Vorgänge zu bezeichnen? Können wir akzeptieren, dass sich die Welt nicht nach dem Willen und der Vorsehung Gottes sondern gemäß seiner eigenen – unvernünftigen und ziellosen – Spontanität entwickelt? Ist es dann beispielsweise nicht ziemlich Zynisch, bei einer Naturkatastrophe mit tausenden von Opfern zu behaupten, das sei reiner Zufall, dahinter stecke überhaupt kein Sinn, denn Gott habe gerade nicht zugeschaut?
Auch der so genannte Zufall kann aus christlicher Sicht nicht ohne die Vorsehung Gottes gedacht werden. Außerdem, welche Auszeichnung soll andernfalls der freie Wille für den Menschen sein, wenn die ganze Schöpfung einen solchen hat? Der Mensch hat ihn doch nicht umsonst, er ist auch in der Lage ihn verantwortungsvoll zu gebrauchen, indem der seine Vernunft benutzt. Warum sollte Gott auch der bloßen Materie solch eine "Entscheidungsfreiheit" geben[24]?
Wir tun also gut daran, wenn wir den naturwissenschaftlichen Begriff auf unsere Weise interpretieren. Dadurch wird diese Theorie nicht nur annehmbar, sondern darüber hinaus eine Bereicherung für die Theologie. Wir müssen die Chaostheorie genauso wenig wie die Evolutionstheorie ablehnen oder bekämpfen, wie dass die amerikanischen Kreationisten versuchen. M. E. brauchen wir sie nur umzuinterpretieren, quasi in unsere Sprache und Weltsicht zu übersetzen und das geht ohne Gewalt und ohne die Fakten der wissenschaftlichen Forschung zu ignorieren. Schon zu Darwins Zeiten gab es anglikanische Geistliche, die ohne scheu die Evolutionstheorie aufnahmen und folgerten, dass Gott eben auf diese Weise schöpfe.[25]

c) Leben
Eine weitere Uminterpretation oder besser Infragestellung muss ich an der Erzählung von P. Davies noch vornehmen, denn sein epistemologischer Zugang zur Kosmogonie ist ein rein materialistischer und nicht ohne Weiteres akzeptabel. Es scheint mir durchaus eine nützliche Betrachtungsweise zu sein, die Entstehung des Universums einerseits und die Entwicklung der Lebewesen andererseits als einen kontinuierlichen und von den selben Mechanismen angetriebenen Prozess zu beschreiben. Zu kurz kommt mir dabei aber die Besonderheit des Lebens und erst recht des Menschen, die sich keineswegs einfach aus diesem Prozess erklären lässt.
Es spielt auch das Problem von Realität und Schein eine Rolle, wenn für P. Davies Lebewesen nichts wirklich Besonderes darstellen. Er beschreibt in seinem Buch Der Plan Gottes ausführlich die erstaunlichen Experimente der Computerwissenschaft, in denen von einem Computer Welten simuliert werden, die auf völlig andersartigen Gesetzen beruhen als unsere. Durch einen glücklichen "Zufall" schuf man dabei eine Welt, in der spontan verblüffende Strukturen auftauchten, die sich durch den "Raum" (den Bildschirm) bewegten und zusammen weitere, viel komplexere Systeme bildeten. Es sah so aus, als bräuchte man lediglich einen Rechner mit ausreichender Leistung um diese Welt so komplex und "lebendig" werden zu lassen, wie die unsere.
Ausgehend von der absurden Definition, das die Lebendigkeit eines Organismus' dann gegeben sei, wenn er in der Lage wäre sich selbst zu reproduzieren, halten viele Wissenschaftler es für möglich, dass in solchen Computerwelten Lebewesen entstehen können, die dann sogar ein "Bewusstsein" entwickeln könnten. Für sie wäre dann die Computersimulation eine reale Welt. F. Tipler ging sogar soweit, zu behaupten, diese Welt wäre dann, wenn Lebewesen mit Bewusstsein in ihr lebten, genauso real, wie die unsere. Solche und ähnliche Gedanken verkennen m. E. das Wesen des Lebens oder anders ausgedrückt, die Beseelung der Schöpfung. Ich möchte an dieser Stelle die Gedanken Werner Heisenbergs zu diesem Thema anführen.

Es ist schwer, sich vorzustellen, daß Begriffe wie Empfindung, Funktionieren eines Organs, Zuneigung usw. zu dem abgeschlossenen Begriffssystem der Quantentheorie gehören sollten, sobald man es mit dem Begriff der Geschichte (d.h. Evolutionstheorie, Anm. d. V.) verbindet. Andererseits sind die eben genannten Begriffe zweifellos für eine vollständige Beschreibung des Lebens notwendig, selbst wenn man zunächst die Menschen bei dieser Betrachtung ausschließt, da sie neue Probleme jenseits der Biologie stellen. Daher wird es wahrscheinlich für ein Verständnis der Lebensvorgänge notwendig sein, über die Quantentheorie hinauszugehen und ein neues abgeschlossenes Begriffssystem zu konstruieren, zu dem Physik und Chemie vielleicht später als Grenzfälle gehören mögen. Die Geschichte mag auch ein wesentlicher Teil eines solchen Systems sein, und Begriffe wie Empfindung, Anpassung, Zuneigung werden auch dazu gehören. Wenn diese Auffassung richtig ist, so würde die Verbindung von Darwins Theorie mit Physik und Chemie nicht ausreichen, um das organische Leben zu erklären. Aber es würde immer noch richtig bleiben, daß die lebendigen Organismen in einem weiten Umfang als physikalisch-chemische Systeme angesehen werden können – als Maschinen, wie Descartes und Laplace es formuliert haben –, und daß sie, wenn man sie als Maschinen behandelt, sich auch wie Maschinen verhalten würden.[26]

Der mit bedeutendste Physiker des 20. Jh. hält also dafür, dass organisches Leben und erst recht der Geist des Menschen (Die Gebiete der Biologie und Psychologie) nicht vollständig mit den Vorgängen der Physik und Chemie beschrieben werden können. Sie übersteigen die Realität der Physiker und sollten daher von ihnen als eine ebenso ernstzunehmende Wirklichkeit respektiert werden.

4. Energie oder Materie? Die Rätsel der Quantenmechanik

Die uns umgebende Welt scheint in hohem Maße geordnet, ausgewogen und symetrisch zu sein. Alles läuft nach mehr oder weniger vorhersehbaren Prozessen ab. Nehmen wir aber diese Realität unter die Lupe, dann tauchen wir in eine Welt voller Paradoxien ein. Auf mikrokosmischer Ebene zeigt die Materie ein ganz anderes Gesicht:

"Der nebelhafte Surrealismus, den die neue Physik an den Tag bringt, wird besonders deutlich, wenn es um Materie geht. Die solide Festigkeit etwa eines Felsens macht uns die konkrete Existenz von Objekten in einer äußeren Welt deutlich. Doch auch hier untergräbt ein genaueres Hinschauen die gewohnten Impressionen. Unter dem Mikroskop entpuppt sich das Material des Felsens als Gewirr aus zusammenhängenden Kristallen. Ein Elektronenmikroskop kann einzelne Atome aufdecken, die regelmäßig und mit großen Lücken zwischen sich angeordnet sind. Dringt man weiter in die Atome selbst vor, finden wir, daß sie fast vollständig aus leerem Raum bestehen. Ihr winziger Kern nimmt nur den Trillionsten Teil (10 hoch -12) des atomaren Volumens ein. Der Rest wird von einer Wolke aus vergänglichen Weder-hier-noch-da-Elektronen eingenommen, Nadelstiche der Festigkeit, die in einem Ozean der Leere umhersausen. Sogar der Kern stellt sich bei näherer Betrachtung als pulsierendes Paket entschwindender Teilchen heraus. Die scheinbar konkrete Materie unserer Erfahrung löst sich auf in vibrierende Muster von Quantenenergie."[27]

Diese Entdeckungen werfen Fragen auch für die Theologie auf, denn sie beschäftigt sich doch ebenfalls mit dem Wesen der Sinnenwelt. Dabei scheint es für eine theologische Betrachtung der Materie interessant, dass sie im Grunde nichts anderes ist als gespeicherte (Quanten-)Energie, umgeben von der großen Leere des Raumes. Ein Experiment verdeutlicht dies:

Die Herstellung von Materie in Laboratorien ist inzwischen zur Routine geworden. Doch dabei wird jedes neu geschaffene Teilchen von einer Art "Negativ" begleitet, einem Partner, der als Antiteilchen bekannt ist. Ein negativ geladenes Elektron zum Beispiel wird immer mit einem Antielektron produziert, das besser als Positron bekannt ist. Es hat dieselbe Masse wie das Elektron, trägt aber die umgekehrte elektrische Ladung. [...] Treffen ein Teilchen und sein Antiteilchen aufeinander, löschen sie sich gegenseitig aus und lassen dabei die eingesperrte Energie frei.[28]

Die Feststellung, dass die Materie eigentlich aus punktartigen pulsierenden Energiebündeln in einem Quantenvakuum besteht, wirft unsere gewohnte Erfahrung der Umwelt völlig um. Die christlichen Wahrheiten über die Schöpfung werden jedoch nicht ernsthaft tangiert – im Gegenteil: diese Energie der Materie erscheint wie ein Äquivalent zur Energie Gottes zu sein, die laut christlicher Lehre die Schöpfung durchdringt und erhält, ihr das Sein verleiht oder anders gesagt ihr Sein wie eine "diamantene Brücke" über dem Abgrund des Nichts erhält[29]. Natürlich ist das Erhalten der Schöpfung nicht die einzige Wirkung Gottes vermittels seiner Energien.
Ein anderer Aspekt der Materie in der Physik ist der, dass sie unter den Anfangsbedingungen kurz nach dem Urknall reine Quantenenergie war und erst durch eine Art Auskühlung zu festem Stoff aus Atomen und Molekülen wurde. "Das Feste" (bei Luther "Firmament"), das aus "den Wassern" ausgesondert wurde,wie es in der Genesis beschrieben wird, passt m. E. gut auf diese Beschreibung.

In seinem Anfang war das Universum ein breiartiges Ferment aus Quantenenergie, also in einem Zustand von außergewöhnlich hoher Symmetrie. Tatsächlich könnte der Anfangszustand des Universums der einfachste gewesen sein, der möglich ist. Und erst als sich das Universum rasch ausdehnte und abkühlte, da passierte es, daß die in der heutigen Welt gewohnten Strukturen aus dem ursprünglichen Hochofen "ausgefroren" wurden.[30]

Doch führt die seltsame Unbestimmtheit der Materie viele Physiker dazu, ganz kühne Konzepte über ihr Wesen vorzulegen. Ein sehr interessantes ist das von Clifford, der die gesamte Materie für geometrische Krümmungen des Raumes bzw. gewisser Raumdimensionen hielt.

Es ist eine Art Zwang, der einen an die Idee glauben läßt, daß das ganze Universum, einschließlich all der offenkundig konkreten Materie, die unsere Sinne beschäftigt, in Wirklichkeit nur der Scherz eines verdrehten Nichts ist und daß sich die Welt irgendwann als eine Skulptur aus reiner Abwesenheit, als selbstorganisierte Leere erweisen wird.[31]

An einer anderen Stelle wird die Außenwelt sogar komplett in Frage gestellt:

[...] wie wir gesehen haben, behaupten zahlreiche Physiker, es gebe konkrete experimentelle Belege, die gegen die Vorstellung einer 'objektiven Wirklichkeit' sprechen.[32]

Vielleicht lässt sich auch diese Aporie erklären und vermeiden, indem wir die Logik gebrauchen. Die Kopenhagender Deutung der Quantentheorie hat hier eigentlich schon die Grenzen der Physik gezogen. W. Heisenberg erklärt[33], dass wir bei der Untersuchung der Elementarteilchen, aus denen alles hiesige besteht – auch der Untersuchende Mensch und seine Messgeräte – niemals erfahren können, was diese Teilchen eigentlich sind. Ihre Eigenschaften erscheinen uns wie ein Paradox in Relation zu unserer Erfahrungswelt, da es unsere eigene Fähigkeit übersteigt, uns selbst bzw. unseren Kosmos objektiv, d.h. mit Abstand oder von "Außen" zu sehen. Die Logik ist aufs engste mit dem Universum, für das sie gilt, verbunden, sie existiert nur in ihr. Sie verlässt uns schon, wenn wir das Wesen dieses Universums verstehen wollen.
Daraus resultiert für die Naturwissenschaften schließlich dieses Problem mit der Realität selbst, welches viele Wissenschaftler heutzutage ernsthaft beschäftigt. Ausgehend von den oben bereits beschriebenen Beobachtungen mit Computersimulationen der Wirklichkeit stellen viele Gelehrte die Frage was überhaupt Kriterium der Realität sein kann. Die Materie verflüchtigt sich scheinbar in ihren Händen, Raum und Zeit werden relativiert: wo ist das Wirkliche, Echte und wie kann man es erkennen?
Aus christlichem Blickwinkel löst sich dieses Dilemma für den Menschen auf, weil er ja gleichzeitig in zwei Welten zu Hause ist, nämlich in der sinnlichen und der geistigen Welt. Der Hl. Gregorios Palamas beschreibt das in erhabenen Worten:

So also wurde etwas als erstes der Seienden in der Schöpfung hervorgebracht und nach dem ersten ein anderes und danach wieder ein anderes und so weiter, und nach allem der Mensch, der einer größeren Ehre und Vorsehung von Gott gewürdigt worden ist, noch bevor er geformt wurde und nach der Formung, weil auch dieser sinnliche Kosmos vor ihm geworden ist und um seinetwillen und (weil) das Königreich der Himmel sogleich für ihn bereitet war – vor ihm selbst – und ein Beschluss über ihn vorhergefasst war, sowohl von der Hand Gottes als auch nach dem Bilde Gottes geformt zu werden, und nicht in Gänze aus dieser Materie und (diesem) sinnlichen Kosmos zu sein, wie die anderen Lebewesen, sondern (von dort) nur den Körper, die Seele jedoch aus dem Überweltlichen, mehr noch von Gott selbst durch unsagbare Einhauchung (zu haben), wie etwas großes und wunderbares und allem überlegenes, alles betrachtendes und allen Dingen vorstehendes, und zugleich Gott zu erkennen vermögendes und mehr als alles (andere) auf die höchste größte Vollkommenheit des Künstlers hinweisendes (Wesen).[34]

Als Zusammenfassung aller Dinge (sunkefalaiôsamenos tô pân[35]) und als Mikrokosmos ist der Mensch von Gott befähigt worden alles zu erkennen, indem er die eine Realität immer jeweils von der gegenüberliegenden Realität aus – quasi objektiv – schaut, also die irdische Welt vermittels des "nous" (Geist oder wie ich im Folgenden vorziehen werde: Sinn) und die himmlische vermittels der körperlichen Sinne. Beide wirken im "gesunden" Menschen zusammen. Für den Hl. Gregor war es wichtig, dass wir tatsächlich auch mit den körperlichen Sinnen das göttliche und ungeschaffene Licht wahrnehmen, denn der ganze Mensch ist zur ganzheitlichen Aufnahme Gottes befähigt.
Es scheint mir hier angebracht, den Materialismus der modernen Welt auf sein offenkundiges Scheitern an der Wirklichkeit aufmerksam zu machen. Wer nicht anerkennt, dass die Schöpfung Gottes eine tiefe Realität darstellt, die geistig und stofflich, wahrnehmbar und unsichtbar erkannt wird, der wird immer dann ins Leere greifen, wenn er sich einzig an der sinnlich wahrnehmbaren Welt festzuhalten sucht. Gerade der Mensch besitzt doch als Mittler zwischen diesen beiden kosmischen Realitäten die Fähigkeit, die Dinge an sich zu erleben, zu schauen. Dazu gebraucht er den Sinn (nous) in harmonischem Einklang mit den Sinnesorganen und den Gehirnfunktionen. Nur der geistig gesunde, heile Mensch – und das sind die Heiligen – verfügt jedoch über ein gesundes Organ der Erkenntnis und nur bei ihm findet sich dieses organische zusammenwirken aller seiner Glieder.
Aber auch ein unvollkommener Mensch kann Momente der inneren Sammlung erleben in denen er gewisse Dinge in einer unvermittelten Schau erfasst. Wissenschaftler berichten nach Davies oft davon, dass sie ihre wesentlichsten Entdeckungen in unbeschreiblichen Momenten der Eingebung gemacht haben.

Manchmal ist dieser "Durchbruch" plötzlich und dramatisch und führt zu dem, was gewöhnlich eine mathematische Eingebung genannt wird.[36]

Diese Eingebungen werden ganz verschieden gedeutet:

In Kapitel 6 habe ich davon berichtet, wie einige Naturwissenschaftler und Mathematiker behaupten, sie hätten plötzliche Offenbarungen erlebt, die solchen mystischer Erfahrungen ähneln. Roger Penrose beschreibt mathematische Einsichten als plötzlichen "Durchbruch in ein platonisches Reich". Rucker berichtet, daß auch Kurt Gödel von der "anderen Beziehung zur Wirklichkeit" sprach, durch die er mathematische Objekte, etwa die Unendlichkeit, unmittelbar wahrnehmen konnte. Gödel selbst konnte diese Wahrnehmung offenbar mit Hilfe meditativer Übungen machen, also dadurch, daß er die Sinne möglichst ausschloß und sich an einem ruhigen Ort niederlegte.[37]

Der mystische Zugang zur Welt ist Davies daher durchaus bekannt und es scheint als würde er das, was er Mystik nennt, als Ergänzung zur wissenschaftlichen Methode begrüßen, wann immer letztere nicht weiter hilft. Freilich macht er in seinen Büchern keinen Gebrauch von solchen Mitteln, das "Mystische" hat für ihn immer den Makel des Subjektiven und Unbeweisbaren, was seine Offenheit gegenüber jener Erkenntnisform vom christlichen Selbstverständnis grundlegend unterscheidet. Schließlich macht er keinen Unterschied zwischen so verschiedenen Formen wie fernöstlicher Meditationspraxis, wilden Trancezuständen von Medizinmännern und christlicher Offenbarung. Das so charakterisierte "Mystische" scheint also nur eine Art allgemeiner, übernatürlicher Erfahrung zu meinen, die woher auch immer kommen kann.
Diese "Mystik" kann für P. Davies zumindest behilflich sein, die Existenz eines Gottes bzw. einer transzendenten Welt der Wahrnehmung glaubhaft und zugänglich zu machen und um ein "Gefühl" von dem zu Bekommen, was sich dem direkten Verstehen entzieht. Die Theologie behauptet dagegen mehr: Für sie ist die Offenbarung Gottes sowie die Inspiration durch den Hl. Geist konstitutiv für ihr Weltbild, der einzelne Gläubige wiederum dazu aufgerufen, mit gereinigtem Sinn die Wahrheiten der Kirche Stück für Stück und je nach Maß der geistigen Gesundung zu verinnerlichen. In diesen Aufstieg der Erkenntnis (gnôsis) ist nach Maximos dem Bekenner sowohl die Schau der himmlischen Dinge, als auch die geistige Naturbetrachtung eingeschlossen[38]. Und wirklich wird vielen Heiligen bezeugt, dass sie auch die Natur auf unaussprechliche Weise geschaut und kontempliert haben. Allein sie haben sie m. E. tatsächlich begriffen und erkannt. Der hl. Maximos der Bekenner beschreibt das so:

Unbefleckt bewahrt seine Seele, wer sein Denken sich allein aus Gott und seine Vollkommenheit zu richten zwingt, seine Vernunft (logos) zum rechten Ausleger und Erklärer dieser Vollkommenheit macht, und seine Wahrnehmung (aisthesis) fromm die sinnenhafte Welt und alle Dinge in ihr widerspiegeln lehrt, damit sie der Seele die Herrlichkeit des inneren Wesens (tôn en autôn logôn) der Dinge verkündet.[39]

5. Die moderne Physik in der Krise?

Die Physik ist die erfolgreichste Wissenschaft, die unsere Zeit gesehen hat. So sagt man beispielsweise, sie sei der technischen Entwicklung immer um 50 Jahre voraus. Vielleicht ist es gerade der Umstand, dass die Physik sich ausdrücklich der unbelebten wahrnehmbaren Materie verschrieben hat – die ja nur wenigen Wechselwirkungen mit der geistigen Realität unterliegt –, der es ihr ermöglicht hat, so viel positives Wissen anzuhäufen und zu den wenigen Wissenschaften zu gehören, die so gut funktionieren. Dem legendären Erfolg dieser Wissenschaft ist es anzurechnen, wenn heute nahezu alle Bereiche des Wissens, Glaubens und Handelns um die Ehrenbezeichnung "wissenschaftlich" bemüht sind.
Andererseits hängt es vom Betrachter ab, ob er die moderne Physik als erfolgreich oder als im höchsten Maße in der Krise befindlich sieht. Erinnert man das eigentliche Ziel der Wissenschaften, die Wahrheit über die Dinge zu ergründen, so muss man zugeben, dass die Quantentheorie der Physik bereits ihre eigenen Grenzen aufgezeigt hat. Folgt man Heisenberg[40], so müsste man dieses Ergebnis auf die ganze Wissenschaft ausweiten und sagen, dass objektive Erkenntnis ein unerreichbares Ideal sei und dass die Forschung nicht über das Maß der menschlichen Fähigkeiten hinaus käme. Wohl bemerkt meint man hier mit "menschlichen Fähigkeiten" allein die vom Materialismus anerkannten Erkenntnismöglichkeiten, was bereits eine Verkürzung des Menschen darstellt.
Noch viel zweifelhafter muss die moderne Physik jedoch in den Augen eines Materialisten erscheinen, denn sie hat die Materie in ein unbestimmtes "weder-hier-noch-da"-Wirrwarr von Quantenenergie aufgelöst und obendrein behauptet sie, dass der "Geist" des Forschers sowohl das Verhalten als auch die konkrete Existenz der untersuchten Teilchen durch sein Eingreifen bestimme, ja sogar erst hervorrufe. Diese Deutung der Wirklichkeit ist vielen bis heute derart unannehmbar, dass sie diese "peinliche Wendung" der Physik aus ihrem Bewusstsein zu verdrängen scheinen. Jede neue Generation von Physikern hat große Probleme, diese überkommene Theorie als gegeben zu akzeptieren.

Max Planck zum Beispiel, der die Quantentheorie ins Leben gerufen hatte, wollte ihre Besonderheiten nie ganz akzeptieren, und Einstein fand sie derart grotesk, daß er sich ihr bis zu seinem Tod widersetzte. Die moderne Physik sorgt kontinuierlich für neuartige Einsichten in die Mechanismen des Universums, und jede Generation von Studenten findet die verwendeten Ideen seltsam oder sogar unlogisch.[41]

Auf der anderen Seite zieht diese Disziplin mystisch veranlagte Menschen an, die eher bereit sind, sich von ihrem "gesunden Menschenverstand" und ihrer logischen Intuition zu lösen.

Indem sich die Geheimsprache der Mathematik mit dem mystischen Geschmack der neuen Physik vermischt, bekommt das ganze Gebiet einen religionsähnlichen Anstrich. Die professionellen Physiker übernehmen dabei die Rolle der Priester. So kann man zweifellos auch die momentane Popularität erklären, die die neue Physik unter Leuten mit religiösen oder philosophischen Überzeugungen erlangt hat.[42]

In der Folge versucht sich die Physik von ihrer klassischen Ausprägung polemisch zu distanzieren, die noch davon ausging,

[...] daß es definitiv eine äußere Welt gibt, die aus Teilchen besteht, die einen Ort, eine Größe, Härte und noch mehr haben. [...] Wir können diese klassische Philosophie als "naiven Realismus" bezeichnen.[43]

Selbst aus "naiv" christlicher Sicht würde man hier konstatieren, das die Physik, der Vorreiter der Wissenschaften, zu einer spekulativen Philosophie verkommen ist. Wir haben oben bereits besprochen, wie die Theologie auf diesen Agnostizismus, bzw. auf die Relativierung der Realität "außerhalb von uns" antworten würde. Auf jeden Fall scheint Vorsicht geboten zu sein, wenn man die Entwicklungen der Naturwissenschaften in unseren Tagen verfolgen uns bewerten will.

Schluss: Bewertung des Beitrags von P. Davies

Paul Davies hat uns mit der modernen Physik in Berührung gebracht, weil er überzeugt ist, dass ihre Ergebnisse unser Weltbild grundlegend bestimmen sollten. Er versucht auf der Grundlage des physikalischen Weltbildes die Grenzen für jegliches philosophisches oder religiöses Nachdenken über den Kosmos und über uns selbst fest zu setzen. In gewisser Weise hat er damit recht. Der Urknall beispielsweise macht scheinbar mit einem ewig existierenden Universum Schluss und zwingt uns, von einem Anfang zu sprechen. Die Quantentheorie zerstört das materialistische Weltbild und erhebt den Geist des beobachtenden Menschen zum Herrn über die Realität.
Die modernen Naturwissenschaften haben jedoch den Drang, sich wie religiöse Überzeugungen zu verbreiten. Dazu stellen die Wissenschaftler ihre jeweiligen Theorien als sichere und bewiesene Wahrheiten hin, welche die überkommenen religiösen und philosophischen "Glaubens"-systeme als bodenlose und naive Spekulationen ersetzen sollen. Dem ist aber nicht so!
Die Wissenschaft ist ihrem Wesen nach immer nur Annäherung niemals jedoch Erlangung der Wahrheit. Solche vorübergehenden Theorien können unter Umständen interessante Aspekte der Wirklichkeit beleuchten – Körnchen von Wahrheit. Man kann auch tatsächlich einen Fortschritt der Naturwissenschaft und eine sich vergrössernde Menge zuverlässiger Formeln und Erklärungsmodelle beobachten. Die ewigen Wahrheiten des Christentums kann die Wissenschaft jedoch nicht umstürzen noch stützen oder ergänzen.
Paul Davies hat das zum Teil eingesehen, er präsentiert ja seine eigenen Spekulationen, seine Auslegung der "Fakten" mit gebotener Zurückhaltung. In Wirklichkeit lässt die moderne Physik einen großen Raum für solche Interpretationen, sie stellt nicht einmal eine einheitliche Theorie der Welt dar, geschweige denn ein abgeschlossenes System.
Es ist dabei aber schon erstaunlich, dass gerade die neusten Versuche, dem Universum und der Materie auf den Leib zu rücken, Ergebnisse hervorgebracht haben, die der christlichen Lehre auf verblüffende Weise das Wort reden. Schließlich kann man es als den Höhepunkt der wissenschaftlichen Suche nach Wahrheit ansehen, wenn Quantenphysiker Anfang des 20. Jh. die apophatische Theologie neu entdecken und vor der letzten Realität der Materie zurückweichen.
Paul Davies hat aber noch ein anderes Anliegen. Er will uns vermittels der Physik auf Gott verweisen und auf den Menschen als die Krönung Seiner Schöpfung. Es gelingt ihm im Verlaufe seines Buches "Der Plan Gottes" eine Fülle von Hinweisen auf diesen Schöpfer darzustellen, ohne Seine Existenz in wissenschaftlicher Manier beweisen zu wollen. Dies scheint wirklich ein natürliches Ergebnis jeder unvoreingenommenen Naturbetrachtung zu sein, womit es für mich auch das größte Verdienst einer "objektiven" Naturwissenschaft darstellt.
Für Davies selbst scheint es dennoch eine noch nicht gelöste Frage zu sein, ob es tatsächlich solch einen Gott gibt und besonders wie dieser Gott aussieht. Wir haben gesehen, dass er mit den Kategorien der Physik und der Logik offensichtlich daran scheitert, Ihn zu verstehen. So kann man zusammenfassen, dass die moderne Physik auf Gott hinweist, ihn jedoch nicht erklären kann. Die Naturbetrachtung führt so zusagen bis an die Pforten des Himmels, sie gelangt aber niemals über die Schwelle. Daher bleibt für Davies und die moderne Physik die Annahme eines Gottes als Schöpfer und Erhalter der Welt letztlich "geschmackssache".

Anmerkungen

[1]P. Davies - R. Brown (Hrgg.), Superstrings, München (3)1996, S. 11
[2]P. Davies, Die Urkraft, München 1990 (Übersetzt von E. P. Fischer), S. 229
[3]Jedoch kann man im Russland des 15. und 16. Jh. solche eher bildungsfeindliche Tendenzen erblicken. Das rührte größtenteils daher, das diese Bildung aus dem häretischen Westen kam.
[4]Gregorios von Nyssa, In Hexaemeron Explicatio apologetica, ad Petrum fratrem, PG 44, 85C
[5]Er umreißt im ersten Kapitel S. 35-41 von Der Plan Gottes, Regensburg 21995, eine geistesgeschichtliche Entwicklung, die von Platon und Aristoteles (die jüdische Tradition wird noch kurz angekratzt) direkt zu Augustinus und von ihm zu Thomas von Aquin springt, der angeblich das römische Kulturerbe aus den Händen der Araber empfing. Dieses Bild spiegelt die humanistische Ausbildung wieder, wie wir sie bis heute in den privilegierten Schulen Englands und den USA finden.
[6]P. Davies, Die Urkraft, München 1990, S. 24; Der erste der nach Davies den Beginn der Schöpfung mit dem der Zeit gleichgesetzt hat, sei Augustinus im 5. Jh. gewesen! So in Der Plan Gottes, S. 39: "Eine systematische Weltsicht, die sich ernsthaft mit den Paradoxien der Zeit beschäftigte, wurde erst im fünften nachchristlichen Jahrhundert durch Augustinus von Hippo geschaffen."
[7]P. Davies, Die Urkraft, München 1990, S.140
[8]AaO., S. 253f
[9]AaO., S. 257f
[10]P. Davies, Der Plan Gottes (Übersetzt von A. Ehlers), Regensburg (2)1995, S. 68
[11]Keith Ward, Rational Theology and the Creativity of Gott, New York 1982, S. 73; zit. nach P. Davies, Der Plan Gottes, Regensburg (2)1995, S. 216
[12]Das Zitat ist zusammengesetzt aus Jes 29, 14 und einer freien Widergabe von Ps. 33,10a
[13]P. Davies, Der Plan Gottes, Regensburg (2)1995, S. 206
[14]P. Davies, Der Plan Gottes, Regensburg 21995, S. 214f
[15]Vgl. aaO., S. 215
[16]Speziali, Pierre (Hg.), Albert Einstein - Michele Besso, Correspondance 1903-1955, Paris 1972; zit. von P.Davies, Der Plan Gottes, Regensburg (2)1995, S. 92
[17]P.Davies, Der Plan Gottes, Regensburg (2)1995, S. 95
[18]AaO., S. 96
[19]Vgl. John Barrow - Frank Tipler, The Anthropic Cosmological Principle, Oxford 1988
[20]P. Davies, Der Plan Gottes, Regensburg (2)1995, S. 259-266
[21]AaO., S. 162
[22]Der Schöpfungsbericht in Gen1 scheint bei Bezugnahme auf den babylonischen Schöpfungsmythos einen Glauben auszudrücken, der sich von der gesamten altorientalischen Tradition unterscheidet.
[23]AaO., S. 165
[24]Vielleicht hilft es an dieser Stelle weiter, wenn wir von der Beseelung und Lebendigkeit der ganzen Schöpfung ausgehen. Aus Platzgründen kann ich jedoch diesen Gedanken nicht weiterverfolgen.
[25]Vgl. John Polkinghorne, Theologie und Naturwissenschaften, Gütersloh 2001, S. 15f
[26]Werner Heisenberg, Physik und Philosophie, Stuttgart 1959, S.92f
[27]P. Davies, Die Urkraft, München 1990, S. 51f
[28]AaO., S. 28
[29]Philaret von Moskau, zitiert aus G. Florovskij, Die Wege der russischen Theologie (Puti russkogo bogoslovija, russ.), Paris 1937, S. 180; Übersetzung nach V. Lossky, Die mystische Theologie der morgenländischen Kirche, Graz 1961, S. 117
[30]P. Davies, Die Urkraft, München 1990, S. 13
[31]AaO., S. 214
[32]P. Davies, Gott und die moderne Physik, München 1986, S. 178
[33]Vgl. Werner Heisenberg, Physik und Philosophie, Stuttgart 1959, S. 39-42
[34]Gregorios Palamas, Homilie 6, PG 151, 81BC (Übersetzung v. A.)
[35]Gregorios Palamas, Homilie 17, PG 151, 221C
[36]P. Davies, Der Plan Gottes, Regensburg (2)1995, S.171
[37]AaO., S. 275
[38]Vgl. z. B. Philokalia, Bd. 2, Verschiedene Kapitel über die Theologie und das Heilswirken Gottes sowie über Tugend und Schlechtigkeit, Fünfte Centurie, Kap. 34; Die Naturbetrachtung dient nicht dem Selbstzweck sondern der leidenschaftslosen Schau der himmlischen Dinge.
[39]Maximos der Bekenner, Capita ducenta ad theologiam Deique Filii in carne dispensationem spectantia (Zweihundert Sprüche über das Wissen von Gott und den Heilsplan in der Menschwerdung des Gottessohnes), PG 90, 1088C (centuria 1, 14); Deutsch: Klaus Dahme, Byzantinische Mystik, Bd.1, Salzburg 1989, S. 115 (kursives und in Klammern gesetztes vom Autor ergänzt bzw. verbessert)
[40]Vgl. Werner Heisenberg, Physik und Philosophie, Stuttgart 1959, S. 191ff
[41]P. Davies, Die Urkraft, München 1990, S. 32
[42]AaO., S. 36
[43]AaO., S. 66

Literatur

Paul Davies, Der Plan Gottes (Übersetzt von A. Ehlers), Regensburg 21995
Ders., Die Urkraft, München 1990 (Übersetzt von E. P. Fischer)
Ders., Gott und die moderne Physik, München 1986
Ders. - R. Brown (Hrgg.), Superstrings, München 31996
Gregorios von Nyssa, In Hexaemeron Explicatio apologetica, ad Petrum fratrem, PG 44, 62-123
Gregorios Palamas, Homilien, PG 151, 9-550
Werner Heisenberg, Physik und Philosophie, Stuttgart 1959
Vladimir Lossky, Die mystische Theologie der morgenländischen Kirche, Graz 1961
Maximos der Bekenner, Capita ducenta ad theologiam Deique Filii in carne dispensationem spectantia (Zweihundert Sprüche über das Wissen von Gott und den Heilsplan in der Menschwerdung des Gottessohnes), PG 90, 1083-1176
John Polkinghorne, Theologie und Naturwissenschaften, Gütersloh 2001

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